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Impuls zum Sonntag

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“Die zukünftige Stadt suchen”

Gedanken von Pfarrerin Ulrike Gebhardt

Ganz unterschiedliche Stimmungen prägen meine Tage.
Ich komme zur Ruhe,
habe Zeit für intensive Telefongespräche,
genieße die Sonne und die Frühlingsblumen im Garten.
Und ich bin voller Sorge, was noch auf uns zukommt.

Die Themen der Sonntage vor Ostern sind auch von ganz unterschiedlichen Stimmungen geprägt:
Da scheint schon Osterglanz auf,
da ahnen wir finstere Täler, die wir durchwandern müssen.

“Wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir.” (Hebr 13,14)

Dieses Wort aus dem Hebräerbrief verbinden viele Menschen mit Trauer, Abschied und Tod.
Aber stimmt das wirklich?

Auch die Osterhoffnung weist über unsere Lebenszeit hinaus
und ist doch eine Botschaft mitten ins Leben.

Wir haben keine bleibende Stadt – das spüren wir gerade sehr.

Eigentlich wollten wir an diesem letzten Sonntag im März feierlich unser neues Presbyterium einführen
und liebe Menschen aus dem Dienst der Leitung verabschieden.

Stattdessen sind die Kirchen zu,
Orte, an denen Menschen gerne zusammenkommen, sind verwaist.
Wir halten Abstand.
Und wir ahnen, dass auch unsere Stadt Köln sich verändern wird.

Wir sind Wesen des Wandels.
Veränderungen gehören zu unserem Leben.
Das ist manchmal schön und manchmal sehr schwer.
In solch überraschend radikalen Zeiten erfahren wir es viel deutlicher als sonst.

Die zukünftige suchen wir.

Und gibt es etwas Lebendigeres als Suchen?
Wer sucht, rechnet doch damit, dass es etwas Gutes zu finden gibt.
Wer sucht, öffnet sich hoffnungsvoll der Zukunft.

Die zukünftige Stadt Gottes ist ein Bild für die geheilte Welt:
Keine Menschen in Vereinzelung,
eine Gemeinschaft, in der alle aufleben können.

Ganz und gar geheilt ist diese Welt vielleicht wirklich erst in Gottes Ewigkeit.
Doch wir werden aufgefordert, nach Spuren zu suchen, die jetzt schon aufscheinen.
Viele liebevolle Telefongespräche in diesen Tagen gehören für mich zu solchen Spuren.

Gerne hätte ich diesen Vers mit Ihnen gemeinsam gesungen:

“Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist,
wenn die Liebe das Leben verändert.”
(eg 153,5)

Auch wenn wir uns jetzt nicht von Angesicht zu Angesicht sehen können,
lasse Gott sein Angesicht leuchten über Ihnen.

In Verbundenheit
Ihre Ulrike Gebhardt
(Tel. 430 19 16)

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