… zum Thema der Fastenaktion 2020: “Meine Zuversicht ist bei Gott”
von Vikar Benjamin Schütz
„Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.“ (Ps 62,2)
In diesen Tagen kann ich nicht so ganz glauben, was Psalm 62 mir da verspricht.
In meiner Seele ist zurzeit ein ziemliches Wirr-Warr:
Die vielen Hoffnungsbilder der Solidarität und gegenseitiger Ermutigung, die mich berühren.
Gleichzeitig aber auch das Wissen um die schwer Erkrankten, um die Verstorbenen und ihre Angehörigen.
Menschen in Regionen, die besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden.
Wie soll man da noch Zuversicht bewahren?
Und auch noch still sein, mitten im Sturm?
Bodenloses Vertrauen auf Gottes Hilfe?
Der Betende des Psalms hingegen scheint sich seiner Sache sicher zu sein.
Seine Seele ist mitten im Auge des Sturms stille zu Gott.
Selbst noch dann, wenn alles um ihn herum ins Wanken gerät.
Gott ist für ihn wie ein Fels, er ist Schutz und Hilfe.
Aber wie genau?
Leider verrät er uns das nicht.
Immerhin, in Vers 9 findet sich ein Hinweis darauf, wie Zuversicht auf Gott im Leben Raum erhalten kann:
„Schüttet euer Herz vor ihm aus!“
Überlasst ihm die Unruhe in der Seele.
Um 19.30 Uhr ist täglich das Läuten von Kirchenglocken zu hören.
Ihr Klang verbindet uns und lädt dazu ein, einen Moment innezuhalten und zu beten.
„Licht der Hoffnung” heißt die Aktion, an der sich immer mehr Menschen beteiligen
und sichtbar Kerzenlichter in ihre Fenster stellen.
Sie zeigen, dass wir auch über die Ferne in Stille und im Gebet miteinander verbunden sind.
Aktuelle Gebete, die Menschen rund um die Uhr veröffentlichen, finden Sie zum Beispiel auf der Internetseite Coronagebet. Über die Mailadresse coronagebet@evangelisch.de können Sie dort ebenfalls Gebete hinterlassen.
Wir laden Sie auch hier dazu ein, mit uns das, was ihnen auf dem Herzen liegt, Ihre aktuellen Gebetsanliegen zu teilen – per Mail oder unten in den Kommentaren.
Oder aber einfach in der Stille beten.
An diesem Mittwoch möglicherweise Psalm 62,2-8.
Ob leise oder laut.
In Gedanken und Gebeten bleiben wir auch über die Ferne miteinander verbunden.