Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche wurde – gebaut nach Plänen der Kölner Architekten Schulze, Hesse, Jöhnssen und Vieten – im Mai 1980 eingeweiht. Über eine fünfeckige Grundfläche spannt sich eine großzügige, schiefergedeckte Zeltdachanlage.

Besonders ins Auge fallen die Buntglasfenster des Künstlers Fritz Lauten. Sie stellen die Schöpfungs- und Sinnflutgeschichte dar mit Bezug auf Texte aus dem 1. Buch Mose und Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“.

Ausgestattet ist die Kirche mit einem Instrument der Kölner Orgelbaufirma Willi Peter. Die beiden anbetenden Engel über dem Taufbacken werden Johann Wolfgang von der Auvera (1708-1756) und damit dem mainfränkischen Rokoko zugeschrieben. Die Bronzegüsse von Kreuz, Taufbecken und Altarleuchtern fertigte die Kunst- und Bildgießerei Schröder aus Bendorf.

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

dbp Seite 2, 5. Reihe links: Dietrich Bonhoeffer in London

Benannt ist die Kirche nach Dietrich Bonhoeffer, einem evangelischen Pfarrer, Theologen und Teilnehmer am Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Im April 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers im KZ Flossenbürg als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, hingerichtet.

Sein theologisches Nachdenken hatte unmittelbare Konsequenzen für sein Leben. Schon im April 1933 ruft er in seinem Vortrag „Die Kirche vor der Judenfrage“ dazu auf, bei Menschenrechtsverletzungen des Staates „nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen.“

Ein Schüler, Mitarbeiter und Freund Bonhoeffers, Otto Dudzus (1912-2000), war von 1955-1980 in Lindenthal als Pfarrer tätig. Er förderte den Bau des Gemeindezentrums in Deckstein und die Benennung der Kirche nach seinem früheren Lehrer.